Anwendungsfelder
von Psychodrama

Beginnend mit den Arbeiten von Moreno und dessen Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse, fortgeführt mit der Tradition der großen amerikanischen Sozialpsychologen (v.a. K. Lewin), verbunden mit vielen Theorien und Protagonisten der humanistischen Psychologie (wie F. Perls) und nicht zuletzt der erst später in den Blickpunkt gerückten systemischen Perspektive befindet sich das Psychodrama in steter Entwicklung und gegenseitigem verfahrensübergreifendem Austausch.
Das Psychodrama nimmt daher im Spektrum der Verfahren eine integrative, und in seiner Vielfalt besondere Stellung ein mit mancherlei Überschneidungen und Berührungen (v.a. mit der Tiefenpsychologie, der systemischen Familientherapie, der Gestalttherapie und verschiedenen Leib- oder Körpertherapien, aber auch mit der Verhaltenstherapie). Es gehört zu den Therapie-, Lern- und Selbsterfahrungsmethoden, die emotionale Expression in verschiedener Intensität für wichtig halten. Jüngere Erkenntnisse wie die Mentalisierung beschreiben sehr gut, was im Psychodrama geschieht.

Über den Einsatz als psychotherapeutisches Verfahren hinaus hat sich das Psychodrama in vielen Bereichen von Erwachsenenbildung, Sozialpädagogik und Schule sowie in Institutionen und Organisationen seinen festen Platz erobert. Psychodrama impliziert Wege lebendigen Lernens, bietet ausgezeichnete didaktische Möglichkeiten und fördert kommunikative und soziale Kompetenzen, nicht zuletzt Teamfähigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Psychodrama findet so seine breite Anwendung in allen Bereichen von Beratung, Coaching, Supervision, Pädagogik, Erwachsenenbildung, in Sozialwesen- und Netzwerkarbeit, Organisationsentwicklung etc.

Therapie und Beratung

Psychodrama versteht sich als humanistisches Psychotherapieverfahren, ist ressourcenorientiert mit systemischen, tiefenpsychologischen, psychoanalytischen und verhaltensmodifizierenden Bezügen. Es findet sich sowohl in ambulanten wie in stationären Arbeitsfeldern, ist in allen Altersklassen anwendbar und im Besonderen geeignet für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Für dieses Anwendungsfeld gibt es besondere Weiterentwicklungen in internationalem Austausch.

Der neueren Diskussion um die notwendige Pluralität in der Psychotherapie kommt das Psychodrama entgegen: Methodendurchlässigkeit, interpersonales Theorie- und Praxismodell, szenisches Verstehen, Ressourcen- und Lösungsorientierung, Begegnungsfähigkeit der Therapeuten und Sinnfragen sind mit der psychodramatischen Begrifflichkeit wie der therapeutischen Praxis bestens vereinbar.

Psychodrama kann konfliktfokussierend, konfliktaufdeckend oder aber rein verhaltensmodifizierend eingesetzt werden. Es kann regressionsfördernd oder aber regressionsbegrenzend angewandt werden. Mit seinem Konzept der surplus-reality wird der Bezug zum Hier und Jetzt ebenso ermöglicht wie eine klare Ressourcenorientierung und Zukunftsprojektion.

In Therapie und Beratung hat sich Psychodrama fest etabliert

  • in der Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppenarbeit
  • in der Kinder- und Jugendtherapie
  • als Mediationsverfahren
  • im ambulanten wie im stationären Setting
  • als Selbsterfahrung
  • in der Supervisionsarbeit
  • in der Suchttherapie- und beratung

Psychodrama ist in seinen Konzeptualisierungen vereinbar mit neueren Modellen und Therapieansätzen wie z.B.

– der Bindungstheorie

– den Selbst- und Objektbeziehungstheorien

– der Neurobiopsychologie

– der Mentalisierungsbasierten Therapie

– der strukturfokussierenden Therapie

– der Traumatherapie

– der Schematherapie und anderen behavioralen Ansätzen.

Die Wirksamkeit des Psychodramas wird untersucht und bestätigt bei verschiedenen Störungs- und Krankheitsbildern, so z.B. bei :

  • Ängsten und Depressionen
  • schweren Persönlichkeitsstörungen
  • Psychosen
  • Sucht

Als kassenanerkanntes Therapieverfahren hat sich Psychodrama speziell in Österreich und auch in der Schweiz etabliert. In Deutschland wird die Anerkennung im Rahmen der humanistischen Therapieverfahren (s. auch AGHPT) angestrebt.

hologie (wie Perls) und nicht zuletzt der erst spät in den Blickpunkt gerückten systemischen Perspektive befindet sich das Psychodrama in steter Entwicklung und gegenseitigem verfahrensübergreifendem Austausch.

Das Psychodrama nimmt daher im Spektrum der Verfahren eine integrative, und in seiner Vielfalt besondere Stellung ein mit mancherlei Überschneidungen und Berührungen (v.a. mit der Tiefenpsychologie, der systemischen Familientherapie, der Gestalttherapie und verschiedenen Leib- oder Körpertherapien, aber auch mit der Verhaltenstherapie). Es gehört zu den Therapie-, Lern- und Selbsterfahrungsmethoden, die emotionale Expression in verschiedener Intensität für wichtig halten.

Es nutzt und fördert die menschliche Fähigkeit zu szenischem Spiel, zum Handeln in Rollen, zur Darstellung in Bildern und Symbolen, zu ursprünglicher und selbstbewußter Leiblichkeit. Es betont und entwickelt in seinem methodischen Vorgehen mitmenschliche Gegenseitigkeit und soziale Kompetenzen ebenso wie Autonomie und Wahlvermögen. Es bedient sich heute vielseitiger theoretischer Modelle, um die bewegliche Vielfalt menschlicher Ausdrucksformen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu verstehen.

Der neueren Diskussion um die notwendige Pluralität in der Psychotherapie kommt das Psychodrama entgegen: Methodendurchlässigkeit, interpersonales Theorie- und Praxismodell, szenisches Verstehen, Ressourcen- und Lösungsorientierung, Begegnungsfähigkeit der Therapeuten und Sinnfragen sind mit der psychodramatischen Begrifflichkeit wie der therapeutischen Praxis bestens vereinbar. Dasselbe gilt für Bereiche von Pädagogik und Schule und Anwendung in Institutionen und Organisationen.

Psychodrama impliziert Wege lebendigen Lernens, bietet ausgezeichnete didaktische Möglichkeiten und fördert kommunikative und soziale Kompetenzen, nicht zuletzt Teamfähigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Es entwickelte sich von daher auch zu einer Methode der Wahl für Supervision und Organisationsberatung.

Kinder- und Jugend-Therapie

„Ein Kind macht die ernsthaftesten Sachen, indem es spielt!“ – Rousseau in Emilie

Die Sprache der Kinder ist das Spiel; nicht in Gesprächen, sondern mit Handlungen versuchen sie die Welt zu begreifen. Die spielerische Möglichkeit des „so tun als ob“ eröffnet im wahrsten Sinne des Wortes neue Spielräume, die Kinder erleben sich als Neuschöpfer und bringen die Welt in ihre Ordnung.

Die kindliche Entwicklung und Sozialisation findet zu einem großen Teil in der Gruppe der Gleichaltrigen statt. In unserer modernen Welt mit Kleinfamilie, Urbanisierung und einer immer mehr ausufernden Medienkultur nehmen die Möglichkeiten zur Begegnungen zwischen Kindern und zur Bildung von Kindergruppen ab bzw. werden organisiert und professionalisiert. Die psychodramatische Gruppenarbeit mit Kindern hat sich seit Jahren bewährt und erfreut sich eines stetig zunehmenden Interesses. Kinder handeln von Geburt an (inter-)aktiv und gestalten so ihren Lern- und Entwicklungsprozess mit. Morenos Bild vom Menschen als „Schöpfer“ gilt bereits für das Neugeborene, wie die moderne Säuglingsforschung zeigt. In der psychodramatischen Gruppenarbeit entsteht im gemeinsamen symbolischen Rollenspiel ein Handlungsfeld, in dem sich die Selbstorganisation der Kinder(-gruppe) entfalten kann. Im kooperativen Prozess des gemeinsam entworfenen und inszenierten Spiels wird Sozialverhalten untereinander ausgehandelt (was passiert z. B., wenn sich alle Kinder für die Rolle des Zauberers oder He-Man entscheiden?), werden Konflikte symbolisch bearbeitet, Handlungskonsequenzen erlebt, spontane Impulse erprobt und gemeinsam kreative Lösungen entwickelt.

Neben dem pädagogischen Einsatz hat sich das Psychodrama in der stationären und ambulanten therapeutischen Arbeit mit Kindergruppen ebenfalls bewährt. Das Verfahren bietet mit seinem Verständnis von Rolle, Rollenerwerb und Gruppenphänomenen eine ideale Grundlage für die therapeutische Nutzbarmachung des Symbolspiels in und mit einer Kindergruppe. Zudem ist das Psychodrama als Gruppenmethode der Lebensrealität von Kindern nahe: Neben dem Wachsen am Erwachsenen stehen Auseinandersetzungen und Erfahrungen in der peer-group für das Kind an erster Stelle.

Alfons Aichinger und Walter Holl haben diese Methode in Deutschland Anfang der 80 Jahre entwickelt und das Moreno Institut  Stuttgart und das Szenen Institut in Köln bieten diesbezüglich Weiterbildungen an.

In den letzten Jahren wurde das Psychodrama mit Kindern von Alfons Aichinger besonders für die Einzel- und Familientherapie weiterentwickelt. In der Teilearbeit werden mit Tierfiguren und dem Symbolspiel Symptome und Probleme von Kindern als innere Anteile und Bedürfnisse dargestellt und die Kinder zu klärenden und versöhnlichen Prozessen begleitet.

Organisations­entwicklung

Supervision und Organisationsentwicklung ermöglichen die Erforschung und Klärung der vielfältigen Komponenten der Arbeitswirklichkeit und seiner sozialen, gesellschaftlichen Kontexte. Sie fördern für Einzelne, Gruppen, Teams und Organisationen das Verstehen, psychischer, interaktiver und organisationaler Probleme und Konflikte auch in ihrer wechselseitigen Wirkung aufeinander. Mit der komplexen Theorie und Praxis des Psycho- und Soziodramas können die vielfältigen Verwicklungen begriffen und neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden.

Die frühen Untersuchungen Morenos zur Zusammenarbeit von Menschen in Organisationen und zur produktiven Umorganisation von großen Organisationen sind bis heute praktische Grundlagen für methodische und theoretische Konzepte der Organisationsentwicklung. Mitarbeitende in Bewegung zu bringen und entlang der Kernaufgaben neue sinnvolle Strukturen zu entwickeln ist ein Kernanliegen von Organisationsentwicklung und von Soziometrie und Psychodrama. In vielfältigen methodischen Zugängen die aus den Quellen des handlungsorientierten Psychodramas stammen wird Lernen und Entwicklung ressourcenschonend, Sinn-voll eingesetzt.

In Therapie und Beratung hat sich Psychodrama fest etabliert

  • in der Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppenarbeit
  • in der Kinder- und Jugendtherapie
  • als Mediationsverfahren
  • im ambulanten wie im stationären Setting
  • als Selbsterfahrung
  • in der Supervisionsarbeit
  • in der Suchttherapie- und beratung

Psychodrama ist in seinen Konzeptualisierungen vereinbar mit neueren Modellen und Therapieansätzen wie z.B.

– der Bindungstheorie

– den Selbst- und Objektbeziehungstheorien

– der Neurobiopsychologie

– der Mentalisierungsbasierten Therapie

– der strukturfokussierenden Therapie

– der Traumatherapie

– der Schematherapie und anderen behavioralen Ansätzen.

Die Wirksamkeit des Psychodramas wird untersucht und bestätigt bei verschiedenen Störungs- und Krankheitsbildern, so z.B. bei :

  • Ängsten und Depressionen
  • schweren Persönlichkeitsstörungen
  • Psychosen
  • Sucht

Als kassenanerkanntes Therapieverfahren hat sich Psychodrama speziell in Österreich und auch in der Schweiz etabliert. In Deutschland wird die Anerkennung im Rahmen der humanistischen Therapieverfahren (s. auch AGHPT) angestrebt.

hologie (wie Perls) und nicht zuletzt der erst spät in den Blickpunkt gerückten systemischen Perspektive befindet sich das Psychodrama in steter Entwicklung und gegenseitigem verfahrensübergreifendem Austausch.

Das Psychodrama nimmt daher im Spektrum der Verfahren eine integrative, und in seiner Vielfalt besondere Stellung ein mit mancherlei Überschneidungen und Berührungen (v.a. mit der Tiefenpsychologie, der systemischen Familientherapie, der Gestalttherapie und verschiedenen Leib- oder Körpertherapien, aber auch mit der Verhaltenstherapie). Es gehört zu den Therapie-, Lern- und Selbsterfahrungsmethoden, die emotionale Expression in verschiedener Intensität für wichtig halten.

Es nutzt und fördert die menschliche Fähigkeit zu szenischem Spiel, zum Handeln in Rollen, zur Darstellung in Bildern und Symbolen, zu ursprünglicher und selbstbewußter Leiblichkeit. Es betont und entwickelt in seinem methodischen Vorgehen mitmenschliche Gegenseitigkeit und soziale Kompetenzen ebenso wie Autonomie und Wahlvermögen. Es bedient sich heute vielseitiger theoretischer Modelle, um die bewegliche Vielfalt menschlicher Ausdrucksformen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu verstehen.

Der neueren Diskussion um die notwendige Pluralität in der Psychotherapie kommt das Psychodrama entgegen: Methodendurchlässigkeit, interpersonales Theorie- und Praxismodell, szenisches Verstehen, Ressourcen- und Lösungsorientierung, Begegnungsfähigkeit der Therapeuten und Sinnfragen sind mit der psychodramatischen Begrifflichkeit wie der therapeutischen Praxis bestens vereinbar. Dasselbe gilt für Bereiche von Pädagogik und Schule und Anwendung in Institutionen und Organisationen.

Psychodrama impliziert Wege lebendigen Lernens, bietet ausgezeichnete didaktische Möglichkeiten und fördert kommunikative und soziale Kompetenzen, nicht zuletzt Teamfähigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Es entwickelte sich von daher auch zu einer Methode der Wahl für Supervision und Organisationsberatung.

Supervision

Supervision und Organisationsentwicklung ermöglichen die Erforschung und Klärung der vielfältigen Komponenten der Arbeitswirklichkeit und seiner sozialen, gesellschaftlichen Kontexte. Sie fördern für Einzelne, Gruppen, Teams und Organisationen das Verstehen, psychischer, interaktiver und organisationaler Probleme und Konflikte auch in ihrer wechselseitigen Wirkung aufeinander. Mit der komplexen Theorie und Praxis des Psycho- und Soziodramas können die vielfältigen Verwicklungen begriffen und neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden.

Die frühen Untersuchungen Morenos zur Zusammenarbeit von Menschen in Organisationen und zur produktiven Umorganisation von großen Organisationen sind bis heute praktische Grundlagen für methodische und theoretische Konzepte der Organisationsentwicklung. Mitarbeitende in Bewegung zu bringen und entlang der Kernaufgaben neue sinnvolle Strukturen zu entwickeln ist ein Kernanliegen von Organisationsentwicklung und von Soziometrie und Psychodrama. In vielfältigen methodischen Zugängen die aus den Quellen des handlungsorientierten Psychodramas stammen wird Lernen und Entwicklung ressourcenschonend, Sinn-voll eingesetzt.

Neben dem pädagogischen Einsatz hat sich das Psychodrama in der stationären und ambulanten therapeutischen Arbeit mit Kindergruppen ebenfalls bewährt. Das Verfahren bietet mit seinem Verständnis von Rolle, Rollenerwerb und Gruppenphänomenen eine ideale Grundlage für die therapeutische Nutzbarmachung des Symbolspiels in und mit einer Kindergruppe. Zudem ist das Psychodrama als Gruppenmethode der Lebensrealität von Kindern nahe: Neben dem Wachsen am Erwachsenen stehen Auseinandersetzungen und Erfahrungen in der peer-group für das Kind an erster Stelle.

Alfons Aichinger und Walter Holl haben diese Methode in Deutschland Anfang der 80 Jahre entwickelt und das Moreno Institut  Stuttgart und das Szenen Institut in Köln bieten diesbezüglich Weiterbildungen an.

In den letzten Jahren wurde das Psychodrama mit Kindern von Alfons Aichinger besonders für die Einzel- und Familientherapie weiterentwickelt. In der Teilearbeit werden mit Tierfiguren und dem Symbolspiel Symptome und Probleme von Kindern als innere Anteile und Bedürfnisse dargestellt und die Kinder zu klärenden und versöhnlichen Prozessen begleitet.

Schule und Hochschule

Psychodrama hat sich auch schon sehr lange im Feld der (Hoch-)Schule, Pädagogik und Erwachsenenbildung als eine Methode der Wahl etabliert. Das Primat des Handelns und der Aktivierung der Gruppe im Psychodrama hat sich für Unterricht allgemein durch diverse Studien und Metastudien zur Unterrichtsforschung bestätigt (vgl. z.B. Hattie-Studie). Gerade unter der Berücksichtigung der Führung/Leitung von Gruppen könnte aber die Unterrichtsentwicklung vom Psychodrama noch sehr viel lernen.

Ebenso hat sich das Primat der Verbildlichung und Präsentation von Arbeitsthemen und Arbeitsergebnissen im Psychodrama (Skulpturen, Vignetten, etc.) als besonders wirksam und nachhaltig für alle Lernprozesse erwiesen. Die gesamte Forschung zur Unterrichtsentwicklung hat mittlerweile diese Prinzipien wie Handlungsorientierung, Produktorientierung, Aktivierung von Gruppen, Teilnehmerorientierung und aktive Selbststeuerung beim Lernen als besonders wirksam aufgenommen.

Die themengebundene psychodramatische Didaktisierung von Unterricht und die daran angepasste psychodramatische Methodenwahl bietet weiterhin noch eine große Entwicklungschance, da im Allgemeinen der themengebundene spielerische Aspekt im Unterricht zu kurz kommt.

Dagegen hat der Neurobiologe Gerald Hüther in letzter Zeit immer wieder betont, wie sehr das Spielen die Entwicklung der Kinder befördert und wie sehr dadurch andere Areale im Gehirn angesprochen werden und zu nachhaltigem Lernen führen. Gegenwärtig scheint die Neurobiologie zu bestätigen, was lange bekannt war: Die erlebnisaktivierenden Methoden des Psychodramas öffnen Sinneskanäle zum Gehirn und verankern Wissen.

In Therapie und Beratung hat sich Psychodrama fest etabliert

  • in der Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppenarbeit
  • in der Kinder- und Jugendtherapie
  • als Mediationsverfahren
  • im ambulanten wie im stationären Setting
  • als Selbsterfahrung
  • in der Supervisionsarbeit
  • in der Suchttherapie- und beratung

Psychodrama ist in seinen Konzeptualisierungen vereinbar mit neueren Modellen und Therapieansätzen wie z.B.

– der Bindungstheorie

– den Selbst- und Objektbeziehungstheorien

– der Neurobiopsychologie

– der Mentalisierungsbasierten Therapie

– der strukturfokussierenden Therapie

– der Traumatherapie

– der Schematherapie und anderen behavioralen Ansätzen.

Die Wirksamkeit des Psychodramas wird untersucht und bestätigt bei verschiedenen Störungs- und Krankheitsbildern, so z.B. bei :

  • Ängsten und Depressionen
  • schweren Persönlichkeitsstörungen
  • Psychosen
  • Sucht

Als kassenanerkanntes Therapieverfahren hat sich Psychodrama speziell in Österreich und auch in der Schweiz etabliert. In Deutschland wird die Anerkennung im Rahmen der humanistischen Therapieverfahren (s. auch AGHPT) angestrebt.

hologie (wie Perls) und nicht zuletzt der erst spät in den Blickpunkt gerückten systemischen Perspektive befindet sich das Psychodrama in steter Entwicklung und gegenseitigem verfahrensübergreifendem Austausch.

Das Psychodrama nimmt daher im Spektrum der Verfahren eine integrative, und in seiner Vielfalt besondere Stellung ein mit mancherlei Überschneidungen und Berührungen (v.a. mit der Tiefenpsychologie, der systemischen Familientherapie, der Gestalttherapie und verschiedenen Leib- oder Körpertherapien, aber auch mit der Verhaltenstherapie). Es gehört zu den Therapie-, Lern- und Selbsterfahrungsmethoden, die emotionale Expression in verschiedener Intensität für wichtig halten.

Es nutzt und fördert die menschliche Fähigkeit zu szenischem Spiel, zum Handeln in Rollen, zur Darstellung in Bildern und Symbolen, zu ursprünglicher und selbstbewußter Leiblichkeit. Es betont und entwickelt in seinem methodischen Vorgehen mitmenschliche Gegenseitigkeit und soziale Kompetenzen ebenso wie Autonomie und Wahlvermögen. Es bedient sich heute vielseitiger theoretischer Modelle, um die bewegliche Vielfalt menschlicher Ausdrucksformen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu verstehen.

Der neueren Diskussion um die notwendige Pluralität in der Psychotherapie kommt das Psychodrama entgegen: Methodendurchlässigkeit, interpersonales Theorie- und Praxismodell, szenisches Verstehen, Ressourcen- und Lösungsorientierung, Begegnungsfähigkeit der Therapeuten und Sinnfragen sind mit der psychodramatischen Begrifflichkeit wie der therapeutischen Praxis bestens vereinbar. Dasselbe gilt für Bereiche von Pädagogik und Schule und Anwendung in Institutionen und Organisationen.

Psychodrama impliziert Wege lebendigen Lernens, bietet ausgezeichnete didaktische Möglichkeiten und fördert kommunikative und soziale Kompetenzen, nicht zuletzt Teamfähigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Es entwickelte sich von daher auch zu einer Methode der Wahl für Supervision und Organisationsberatung.