DFP Fachtagung 2025

Passt Euch an! - Who shall survive?
7./8. November 2025 in Coesfeld

Die Frage, die uns zunehmend beschäftigt und immer dringlicher wird, lautet:
Wie gehen wir individuell und als Gemeinschaft mit den Herausforderungen unserer Zeit um?
In Zeiten von Wandel und multiplen Krisen sind neue Einsichten und Herangehensweisen gefragt. Dabei wird offensichtlich, dass der Idee der Entfaltung das Konzept der Anpassung gegenübersteht.
Aber was heißt das konkret?

War Anpassung früher oft gleichbedeutend mit Unterordnung, sehen wir heute, dass sie unverzichtbar ist für unser Überleben und die soziale Verantwortung.

Bei der Tagung nutzen wir unsere psycho- und soziodramatische Perspektiven, um zu erforschen, was kreative Anpassung bedeuten könnte.

Wir stellen zentrale Fragen und erkunden sie gemeinsam:

  • Das Dilemma der Freiheit: Wie wirken sich persönliche Freiheiten auf das Gemeinwohl aus? Wie beeinflussen persönliche Freiheiten die Gemeinschaft?
  • Politisch motivierte Gewalt: Was tun wir angesichts neuer Herausforderungen?
  • Die Spannung zwischen individueller Entfaltung und dem Wohl der Gemeinschaft:
  • Wo ziehe ich die Grenze? Wie bringe ich mich persönlich da ein?
  • Erfolg neu denken: Wie definiere ich Erfolg in einer Welt ohne Wachstum?
  • Kreativität als Schlüssel für Transformation: Wie packen wir es an? Was kann ich tun?
    Kritische
  • Organisationsentwicklung: Wie gestalten wir nachhaltigen Wandel?
  • Generationenwechsel: Wie finden wir gemeinsame Ziele für verschiedene Generationen?
  • Integration: Wer bestimmt wie viel Herkunft in einer neuen Kultur gelebt werden darf?

Wir möchten die Starre lösen und mit neuen Perspektiven kreativ handelnd in die Zukunft gehen. Sei dabei und erkunde mit uns wichtige Themen wie Nachhaltigkeit, kollektive Verantwortung und die Balance zwischen individueller Freiheit und sozialer Harmonie.

Die Vorbereitungen für die Fachtagung 2025 in Coesfeld laufen in unserer Planungsgruppe auf Hochtouren, die Ideen sprudeln und das Programm füllt sich. Hier als Einstimmung eine erste Agenda für unsere zwei Konferenztage. Ein Vorgeschmack auf die geplanten Workshops und Informationen zur Anmeldung folgen in Kürze. Folge uns auf unseren Social-Media Kanälen und/oder abonniere unseren Newsletter, um kein Update zu verpassen!
Wir freuen uns auf die Tagung und viele tolle Begegnungen!

Die Anerkennung der DFP-Tagung als Fortbildung ist bei der Psychotherapeutenkammer NRW beantragt.

Programm

Freitag, 7.11.2025

13:30–14:00Ankommen mit Imbiss
14:00–14:45Grußworte, Rahmung, Anwärmung in der Großgruppe
14:45–15:15Netzwerk, World Café
15:15–15:45Pause
15:45–17:30Hauptvortrag Katharina Novy / Roger Schaller
„Anpassung, Auflösung, Widerstand und Kreativität“

Anpassung, Auflösung, Widerstand und Kreativität

Anpassung bedeutet: sich einstellen auf jemanden oder auf eine Situation – sich einfügen oder sich angleichen. Die Fähigkeit der Anpassung ist überlebenswichtig und entwicklungsfördernd. Aber wollen wir uns immer anpassen? Wollen wir uns angleichen an Personen die – aus unserer Sicht – respektlos und verantwortungslos denken und handeln? Wollen wir auf die Barrikaden gehen und kämpfen? Oder lieber unsichtbar werden, schweigen und uns in der Masse auflösen?

Wir wollen Mut machen für den kreativen Widerstand. Impulse geben, wie im Psychodrama die Achtung zwischen Personen gefördert werden kann und gleichzeitig Widerspruch möglich ist. Wir nennen das die kreative Anpassung.

Was braucht es heute an kreativem Widerstand gegen die Klimakrise, den Rechtsextremismus und die Gefährdung von Demokratie?
Wie kann das Psychodrama einen Beitrag leisten, das Verantwortungsgefühl und die Handlungsfähigkeit zu stärken?

Lasst uns diese Fragen gemeinsam und kreativ angehen. Für den Aufbruch in eine Zeit des Wandels.

Dr.in Katharina Novy

*1967, Soziologin und Historikerin, Psychodramaleiterin (ÖAGG). Selbständige Trainerin, Organisationsberaterin, Sozialwissenschaftlerin in Wien. Schwerpunkte: Psychodrama und Soziodrama in (politischer) Bildung und Beratung, psychodramabasierte Moderation und Supervision, gesellschaftsbezogene Biografiearbeit. Aktuelle Inhaltliche Schwerpunkte: Demokratie, Krisen und Utopien, sozialökologische Transformation, Politik und Emotion, Gender und Diversität.

www.katharinanovy.at

Roger Schaller

*1955, Fachpsychologe für Psychotherapie und Verkehrspsychologie FSP, Psychodrama-Therapeut PDH. Leiter des Instituts für Psychodrama und Aktionsmethoden (www.ipda.ch) und Psychotherapeut in freier Praxis in Biel/Bienne (Schweiz). Mitbegründer der Publikationsplattform www.psychodrama.world und Fachautor zu Rollenspiel und Psychodrama.
Aktuelle berufliche Schwerpunkte: Psychodrama-Weiterbildung und Supervision, Verkehrspsychologische Therapie, Rollenspiel in der Erwachsenenbildung, Gewaltprävention.

www.rogerschaller.ch

17:30–18:15 Abschluss des Tages
19:30–Open End Abendveranstaltung (Essen, Tanzen, Aktionen, Kreativräume)

Samstag, 8.11.2025

9:00–9:30Ankommen und Anwärmung
9:30–12:15Workshopreihe 1 (inkl. Pause)
12:15–13:30Mittagspause
13:30–16:00Workshopreihe 2 (inkl. Pause)
16:00–17:00Abschlusssoziodrama mit Uwe Reineck: Parlament der Dinge
17:00–17:15Abschluss der Tagung
OPEN ENDWorld Café im Bistro des Veranstaltungsorts
Es werden durchgehend Parallelangebote stattfinden: Lesungen, Räume für Austausch und Diskussion, spontane Aktionen. Lass dich überraschen und finde das, wonach dir gerade ist!

Workshops Vormittags
Samstag, 9:30–12:15Uhr

Die Auswahl der Workshops erfolgt soziometrisch vor Ort!

Der Workshop macht die Erzähltheorie der Held:innreise nach Campell / Vogler / Lindemann für die Psychodrama-Bühne nutzbar. Teilnehmer:innen rekonstruieren ein prägendes Erlebnis aus ihrem Leben entlang der Stationen der Held:innenreise und reflektieren ihre dabei vollzogenen eigenen Anpassungsleistungen. Anschließend werfen sie einen Blick auf die Entwicklung des Psychodramas insgesamt – wieder verstanden als eine Form von Abenteuerreise – und erarbeiten Strategien, um das Psychodrama für die Herausforderungen einer zunehmend komplexen Welt fit zu machen.

Dennis Mocigemba ist seit Dezember 2018 Professor für Beratungswissenschaften an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) am Campus in Mannheim. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind narrative Beratungsansätze- und methoden sowie die Mediatisierung und Hybridisierung der Beratung in “Bildung, Beruf und Beschäftigung”.

Dennis wurde 1975 in Berlin geboren, wo er Sozial- und Medienwissenschaften studierte, ambitioniert Leistungssport betrieb (Mittel- und Langstreckenlauf) und mäßig talentiert die Kunst des Gitarrenspiels für sich entdeckte. Er lebte 14 Jahre in Freiburg, wo er u.a. die Zentrale Studienberatung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg leitete und wo seine beiden zauberhaften Töchter zur Welt kamen.

Seit 2017 wohnt er mit Famile in Marburg, wo er nebenberuflich als systemischer Berater (ISB-W) und Psychodramatiker (Psychodrama-Institut FR/HD) Menschen, Teams und Institute in ihrer akademischen Entwicklung und Professionalisierung begleitet und coacht.

Dr. Claudio Roller-Anderl arbeitet seit 2012 als Organisationsberater, Coach und Mediator für die Maiconsulting GmbH. Er begleitet Menschen und Teams in den Sektoren Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft in vielen verschiedenen Formen von Veränderungsprozessen und am liebsten mit kreativen Methoden des erlebnisorientierten Lernens. Vorher war er als Philosoph an der TU Berlin – die Liebe zur Weisheit ist ihm immer noch sehr wichtig.

Nachdem Claudio in Montevideo / Uruguay das Licht der Welt erblickte und in Berlin groß geworden ist, lebt er inzwischen in Frankfurt am Main und Hamburg (und auch immer wieder in den Zügen des Fernverkehrs). Nach überschaubaren Erfolgen als Laienschauspieler in seiner Jugend hat er als Psychodramatiker und etwas reifere Persönlichkeit nun einen neuen Versuch gestartet, die Bühnen dieser Welt zu erobern.

In diesem Workshop erkunden wir die Balance zwischen individueller Selbstbestimmung und Verantwortung für die Gemeinschaft. Welche Gesetze und Regeln prägen unser Zusammenleben – von der Nachbarschaft bis zur Gesellschaft?

Methodisch nutzen wir ein „sozio-psycho-soziodramatisches“ Format, das Soziodrama mit psychodramatischen Elementen verbindet. So lassen sich Wechselwirkungen zwischen Individuum und Gemeinschaft praktisch erfahren.

Dieser kreative Prozess fördert Reflexion und Selbsterfahrung – und setzt Impulse für persönliche und gemeinsame Weiterentwicklung.

Der Workshop findet auf Italienisch mit Übersetzerin statt.

Marco Greco, Psychotherapeut, Psychodramatiker, Soziodramatiker. Professor im Kurs „Psychodrama in Organisationen“ am Fachbereich Psychologie der Universität Turin. Direktor und Dozent des Theaters für Psychodrama in Turin (Via San Domenico 16) am Institut „Studio di Psicodramma“ von Dr. Giovanni Boria & C. (Mitglied von FEPTO).

Ehemaliger Präsident (2007–2012) der AIPsiM (Italienische Vereinigung für Morenianisches Psychodrama). Präsident der Moreno Museum Association (Wien, Österreich; Turin, Italien). Mitglied des FEPTO-Forschungsausschusses. Erfahrung in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen, Direktor therapeutischer Gemeinschaften. Präsident von „FaberActive“ (Unternehmen für Psychodrama in Organisationen). Mitglied der IAGP.

In meiner deliktorientierten therapeutischen Arbeit (Anmerkung: meine Klienten sind fast ausschliesslich Männer) besteht die Gefahr, dass sich die Klienten mir anpassen und sozial erwünschtes Verhalten vorzeigen. Dass Psychodrama bietet wunderbare Instrumente um dieses «Theater der Anpassung» zu beenden. Auf der Psychodramabühne erhalten die Klienten die Möglichkeit ihr delinquentes Verhalten darzustellen und zu rechtfertigen. Dabei werden sie mit dem Widerspruch des Therapeuten konfrontiert und können einen Versuch machen den Standpunkt oder die Realität des anderen einzunehmen. Dies bedeutet in einem ersten Schritt die Verbundenheit mit dem Geist des anderen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig seine Getrenntheit und Andersartigkeit zu akzeptieren. Ausgehend von Fallbeispielen der Teilnehmenden werden wir im Workshop explorieren, wie Psychodrama ein Instrument der angewandten Ethik sein kann.

Wenig bekannt sind jene, die während der NS-Zeit im Verborgenen handelten, um Verfolgte zu retten – oft unter Lebensgefahr. Nach 1945 schwiegen sie meist über ihre Motive, da Anerkennung ausblieb. Doch ihr Handeln entsprach Morenos Vision einer „therapeutischen Gesellschaft“, in der jeder jedem ein Helfer ist.
In diesem Workshop spüren wir diesen „stillen Helden“ soziodramatisch nach. Durch szenische Exploration ergründen die Teilnehmenden ihre Taten und Motive. Dabei eröffnen sich neue Perspektiven für heutiges gesellschaftliches Engagement – und ein Einblick in soziodramatische Arbeitsweisen.

Thomas Wittinger, Jg. 1957, ordinierter evangelischer Theologe i. R., Psychodramatiker und Soziodramatiker (DFP); seit 1997 als Trainer im deutschsprachigen In- und Ausland tätig; mehrere Veröffentlichungen zum Psychodrama und Soziodrama.

Wir alle erleben, wie im Spätkapitalismus aus der nützlich Tugend eine verinnerlichte Selbstaufgabe wird. Wir WOLLEN immer bessere und erfolgreichere Mütter, Väter oder eben Nicht-Eltern, Arbeitende, Liebende, Genießende, Glaubende, Wissende, Achtsame, Gesunde und Fitte sein. Statt ein leichtes Leben mit wenig Arbeit und Zwang, dafür mit Lust, Spaß und Genuss anzustreben, quält viele von uns die Angst, dass jemand merken könnte, dass wir bloß so tun, als ob wir dies alles könnten. Michael Schachts Gedanken zu „perfekten Zielen“ kommen in den Sinn und die Frage nach Überlebensstrategien.
Wir werden das alles mit Soziometrie, Paar- und Gruppenübungen und auf kleinen, freudvollen Bühnen anschauen.

Manfred Jannicke, Berlin, Deutschland. Berufsausbildung als Krankenpfleger, Sozialarbeiter, Psychodramatiker (DFP, PAfE, FEPTO) und Supervisor (Berliner Zentrum für Folteropfer).

Ich bin in einer gemeinnützigen Organisation zum Wohl von bedrohten und benachteiligten Kindern und deren Familien tätig. Als Trainer leite ich eine internationale Gruppe von Psychodrama-Kandidaten in Berlin und bin in mehreren Ausbildungsgängen in Instituten in und außerhalb Europa beteiligt. Außerdem unterstütze ich als Supervisorin die Fall- und Teamarbeit mit Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen.

Ich bin Vorstandsmitglied der Psychodrama Association for Europe e.V., eines Rechtshilfefonds für benachteiligte Kinder und Jugendliche „BRJ e.V.“ in Berlin und der Gruppe ME Passerelles. Letztere ist eine Fortsetzung der Arbeit des verstorbenen Yaacov Naor (das ehemalige Projekt „Traces of Holocaust“). In dieser Arbeit bringen wir Treffen von Nachkommen der Familien von Überlebenden und Tätern der Shoa in Auschwitz zusammen, um die transgenerationalen Spuren ihrer Herkunft zu verstehen und zu bearbeiten.

„Der Mund redet, der Körper spricht.“ (Klaus Klee)

Dieser Workshop gibt eine Einführung in die integrative Körperpsychotherapie. Über Atmung, Bewegung und Berührung intensivieren wir die Körperwahrnehmung und verstehen Empfindungen als Signale für Gefühle und Bedürfnisse.
Im Fokus stehen Techniken aus der körperorientierten Traumatherapie, die Stabilisierung, Konfrontation und Integration erlebbar machen. Dabei orientiere ich mich an Arbeiten von Willach-Holzapfel, Levine, van der Kolk und Berceli.
Besonders beleuchtet wird die Methode Trauma Releasing Exercises (TRE), die durch neurogenes Zittern Spannungen im Körper löst und Resilienz stärkt – für mehr Wohlbefinden und eine bessere Bewältigung des Alltags.


Stefan Ide, Psych. Psychotherapeut (Berlin und Oranienburg) – Verhaltenstherapie, Integrative Körperpsychotherapie und Körperpsychotherapie mit dem Pferd, 1. Vors. Deutsche Gesellschaft f. Körperpsychotherapie seit 2020

Passen sich Menschen in Organisationen zu wenig oder zu viel an? Hinter Anpassung können Opportunismus und Selbstverleugnung stecken, hinter Autonomie Ignoranz oder Grandiosität. Doch was ist verantwortungsvolles Handeln?
Entscheidungen entstehen aus der Situation heraus. Wir brauchen eine Methode, die den Konflikt zwischen funktionaler Rolle, persönlicher Identität und individuellen Werten erfasst.
In diesem Workshop zeigen wir, wie Psychodrama hilft, Realität zu reflektieren, Interaktionen auszuloten und Handlungsoptionen zu prüfen.

 

Uli Markowiak

  • Jahrgang 1964, verheiratet, 3 Kinder
  • Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln
  • „Managementtrainer und Prozessbegleiter“ und Leiter „Training und Organisationsentwicklung“
  • Gründer, Koordinator und Berater im Beraternetzwerk „koelnteam“
  • Arbeit als psychodramatischer Supervisor und Coach (DGsV)
  • Psychodramaleiter, Weiterbildungsleiter und Geschäftsführer Rheinland-Institut

Tätigkeitsfeld

  • Gestaltung von Veränderungsprozessen für Organisationsbereiche und Teams
  • Entwicklung von Leitungskräften und Spezialisten („Beziehungsarbeitern“) durch Seminare und Seminarreihen
  • Coaching und Supervision im Einzel- und Teamsetting
  • Ausbildung und Weiterbildung im Verfahren Psychodrama

Hier lernst Du unterschiedliche und lebendige Methoden zur Konfliktbearbeitung in Beratung, Therapie und Pädagogik kennen, die eindrücklich sind und soziales Lernen wie Konflikt- und Anpassungsfähigkeit initiieren.

Diese können auch dann zur Anwendung kommen, wenn Du nicht über die Auslöser informiert bist.

Die Methoden sind universell einsetzbar und daher auch für Teilnehmende geeignet, die nicht mit der eigentlichen Zielgruppe arbeiten.

Judith Maschke

  • Diplom-Sozialarbeiterin (FH)
  • Spiel- und Theaterpädagogin
  • Psychodramatikerin (DFP/PDH)
  • Coach (DGSv)
  • Supervisorin (DGSv)
  • Lehrbeauftragte der DHBW Stuttgart

Nach dem Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober verschärft sich die Debatte über Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in Deutschland. Gegenseitiges Zuhören fällt schwer, Empathie schwindet, Vorurteile nehmen zu. Unser Soziodrama-Workshop bietet einen kreativen Raum, um diese Themen durch szenisches Probehandeln zu erforschen.
Ausgehend von zwei Romanen – Hugo Bettauers „Die Stadt ohne Juden“ (1922) und Ibtisam Azems „Buch vom Verschwinden“ (2014) – erleben die Teilnehmenden verschiedene Perspektiven und hinterfragen gesellschaftliche Mechanismen. In improvisierten Szenen setzen sie sich mit aktuellen Diskriminierungserfahrungen auseinander und entwickeln neue Handlungsmöglichkeiten für eine bessere Zukunft.

Jutta Heppekausen

Psychodramaleiterin (DFP), Supervisorin (DGSv, M.A.), Theaterpädagogin (Akademie Remscheid), Playbacktrainerin (APTT)

Julia Solovieva

Autorin und Regisseurin, Psychodrama Practicioner (i.A. Institut für Soziale Interaktion Hamburg)

Workshops Nachmittags
Samstag, 13:30–16 Uhr

Wie können wir in einer krisengeprägten Welt ein freudvolles und erfülltes Leben führen?
In diesem Workshop erleben Sie Psychodrama als ein Labor des blühenden Lebens. Dieses Konzept, inspiriert von Aristoteles und modernen psychologischen Theorien betrachtet Glück in erster Linie als eine aktive Gestaltung. Ein blühendes Leben ist zugleich freudvoll und mitfühlend – ein Leben, das weder sich selbst noch anderen oder dem Planeten schadet. Themen sind unter anderem: das blühende Selbst, und die Vision eines blühenden Lebens, die inneren Rollen, die solches Leben fördern und behindern.
Die theoretischen Grundlagen dieser Themen werden im Buch Nachhaltiger Hedonismus. Ein glückliches Leben kostet nicht die Welt dargelegt.

Orsolya Lelkes

MSc PhD, Ökonomin und Sozialforscherin, Psychodrama-Leiterin, Trainerin der Psychodrama Akademie, ÖAGG. www.lelkes.at

Die PDL-Methode bietet einen neuen Zugang zur Sprache und zum Spracherwerb: eine Pädagogik des Seins, die den Menschen und die Gruppe in den Mittelpunkt stellt. Die Fremdsprache wird gelebt und erlebt und so besser in die eigene Persönlichkeit integriert. Die Lernenden finden ihren eigenen Ausdruck in der Sprache, die allmählich vertraut und nicht mehr als fremd empfunden wird. Gezielte Übungen fördern allgemein den Spracherwerb und unterstützen den Aufbau des eigenen Ausdrucksspektrums. Unter anderem wird ein genaueres Zuhören trainiert, sowie die Fähigkeit sich in jemanden hineinzuversetzen, die Spontaneität und die Konzentration.

In diesem Workshop erlebst du anhand praktischer Beispiele wie die psychodramatischen Techniken des Doppelns, Spiegelns und des Rollenspiels im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden können.

Die von Bernard und Marie Dufeu gegründete Psychodramaturgie Linguistique (PDL) ist eine erlebnisorientierte Methode für den Spracherwerb und die Sprachvermittlung. Sie basiert hauptsächlich auf Grundlagen des Psychodramas und der Dramaturgie, deren Prinzipien und Verfahren für den Fremdsprachenunterricht angepasst wurden.
Der Workshop wird von Lara Vincent geleitet, PDL-Train-the-Trainer und Psychodrama-Leiterin.

Lara Vincent

  • Ausgebildete Lehrerin für Französisch als Fremdsprache (Grenoble, Frankreich)
  • Offiziell anerkannte PDL-Trainerin, ausgebildete PDL-Train-the-Trainer
  • Psychodrama-Leiterin (Deutscher Fachverband für Psychodrama –DFP)
  • In der Lehrer*innen-Weiterbildung in Deutschland tätig
  • Co-Leiterin des Resonanz Institut, für Bildung, Sprachen und Begegnung
  • Mitglied des Internationalen PDL-Verbandes und des DFP

Eignet sich Humor als eine Waffe im Kampf gegen die Furcht? Kann er ein effizientes Mittel für die
Behandlung unseres „Pinocchio-Komplexes“ sein? Was ist notwendig, um uns von Gehorsam,
biographischem wie gesellschaflichem, zu befreien? In diesem Seminar geht es primär um die Wiederentdeckung des eigenen Humors und dessen Nutzung als wertvolle Ressource. Dennoch ist es möglich die Anregungen im therapeutischen Kontext anzuwenden.
Neben kurzen Beiträgen zu Terminologie, Funktionen und neurowissenschaftlichen Befunden werden
selbstexplorierende und praxisbezogene Elemente angeboten. Soziometrische und
Körperübungen, sowie Auflockerungsspiele dienen dazu, ganz im Sinne von Moreno,
„Aufbrechen erstarrter Gefühle… und verfestigter Strukturen” in der eigenen (Rollen-)Realität zu
erreichen. Ein Streifzug über den jüdischen Humor gibt Denkanstöße für erprobte Überlebensstrategien.

 

Dr. Yuliya Hanesch

Promovierte Diplom-Physikerin, Psychodrama-Gruppenleiterin. Arbeitet als Psychodrama-Therapeutin an einer psychosomatischen Klinik und
bietet freiberuflich Psychodrama-Therapie und Beratungen an. Gesellschafterin und Lehrbeauftragte des Moreno Instituts Stuttgart.

Nachhaltigkeit scheitert oft an Komplexität und Widerständen im Alltag. In diesem Workshop entdecken wir praxisnahe GreenHacks, die Teams und Organisationen helfen, nachhaltige Veränderungen wirksam und mit Leichtigkeit umzusetzen. GreenHacks sind erprobte Methoden und Konzepte, die Nachhaltigkeit greifbar machen und konkrete Handlungsimpulse liefern. Der Workshop richtet sich an alle, die Nachhaltigkeit in Unternehmen, Teams oder Projekten vorantreiben – von Nachhaltigkeitsbeauftragten über Führungskräfte bis hin zu Berater:innen und engagierten Mitarbeitenden.

 

Mirja Anderl

Ich liebe es, Organisationen zu begleiten und darüber zu reflektieren, warum Strukturen, Prozesse und Kulturen so sind, wie sie sind – und welche Interventionen die Zukunft gestalten können. Mein Ziel ist es, den Wandel vom Ich zum Wir zu ermöglichen und dabei Sicherheit in der Unsicherheit zu geben. Mit Leidenschaft öffne ich Menschen die Augen für neue Möglichkeiten, um nachhaltige Wege in der Zusammenarbeit und im Wirtschaften zu schaffen.
Mein besonderes Anliegen ist die Nachhaltigkeit – insbesondere klimaneutrales Wirtschaften – und die Frage, welchen Impact Organisationen dabei leisten können.
Seit 16 Jahren bin ich Organisationsentwicklerin und arbeite intensiv mit soziodramatischen Methoden, um Veränderungsprozesse lebendig, interaktiv und nachhaltig zu gestalten.

‚Das Psychodrama in die Welt bringen‘… ein Wunsch und eine Motivation von vielen Psychodramatiker:innen. Außerhalb des Ausbildungskontexts oder in Therapieformaten ist es selten möglich, einen Einblick in die psychodramatische Praxis zu erhalten oder psychodramatische Selbsterfahrung zu erleben. Ein Gegenentwurf sind die ‚Begegnungsbühnen‘: regelmäßig stattfindende Selbsterfahrungsabende mit variierenden Themenschwerpunkten für interessierte Menschen auch ohne Psychodrama-Vorerfahrungen.

Wir, Matthias und Julia, haben Anfang 2024 unsere Begegnungsbühne in Reutlingen gestartet und möchten in diesem Workshop unser Konzept und unsere Erfahrungen teilen. Szenisch kreativ möchten wir mit Euch die Zukunft des Psychodramas mit diesem neuen Weg erkunden. Gleichzeitig sollen sich die Teilnehmenden im Anschluss ermutigt fühlen, eigene Begegnungsbühnen zu etablieren.

 

Julia Kausch

Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin (M.A.), Psychodrama-Leiterin und Theaterpädagogin. Arbeitet als Dozentin an einem Bildungszentrum und gibt freiberuflich Workshops an den Schnittstellen Pädagogik, politische Bildung und szenische Kreativität. Seit 2024 im Vorstand des DFP und seit 2025 in Ausbildung zur Weiterbildungsleiterin am Psychodramainstitut Freiburg/Heidelberg.

 

Matthias Bongartz

Diplom-Physiotherapeut, Psychodrama-Leiter und Organisationsberater aus Heidelberg. Seit 1992 ist er als Referent und Coach tätig. Er ist Berater der Maiconsulting, Teil des Psychodramainstituts Freiburg/ Heidelberg und leitet zusammen mit Christoph Buckel und Uwe Reineck die Soziodrama-Akademie.

Wir leben in Zeiten großer Aufregungen und Verunsicherungen. Lange gepflegte Gewissheiten und Sicherheiten sind plötzlich nicht mehr selbstverständlich. Wir wollen Stellung beziehen und sehen uns gleichzeitig überfordert. Die Einen fordern mit guten Gründen mehr Toleranz, andere formulieren mit ebenso guten Gründen Grenzen der Toleranz. Scheinbar müssen wir sogar jedes Wort auf die Goldwaage legen. All dies ist auch nicht einfach „vom Himmel gefallen“.

Weil das kein individuelles Problem ist, wollen wir in diesem soziodramatischen Workshop Raum geben, Fragen zu stellen und uns auf den Weg machen nach Orientierungspunkten.

Erwünschte Nebenwirkung ist, Einblicke in eine soziodramatische Arbeitsweise zu geben.

Robert Zammit

Trainer für Englisch als Fremdsprache (PDL) und Psychodramatiker (DFP)

Thomas Wittinger

Ordinierter evangelischer Theologe i. R., Psychodramatiker und Soziodramatiker (DFP); seit 1997 als Trainer im deutschsprachigen In- und Ausland; mehrere Veröffentlichungen zum Psychodrama und Soziodrama.

Geflüchtete Menschen stehen nicht nur vor der Herausforderung, ihre oftmals traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, sondern auch vor der Aufgabe, in einer neuen Gesellschaft Fuß zu fassen. Häufig erleben sie eine drastische Rollenreduktion auf die Rolle des Geflüchteten, die mit dem Verlust von Identität, sozialer Zugehörigkeit und Handlungsfähigkeit einhergeht. Ohne gezielte Stabilisierung und Ressourcenstärkung bleibt der Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe erschwert.

In diesem Workshop erkunden wir, wie psychodramatische Methoden als Brücke zwischen Trauma und Neubeginn wirken können. Im Fokus steht die Wiederherstellung von Selbstwirksamkeit durch die Aktivierung individueller und kollektiver Ressourcen. Wie können Geflüchtete verlorene Rollen zurückgewinnen oder neue entwickeln? Wie kann Psychodrama dabei unterstützen, traumatische Erfahrungen zu integrieren und neue soziale Verbindungen aufzubauen?

Wir beleuchten das Spannungsfeld transkultureller und traumasensibler Arbeit und erproben kreative Ansätze, um mit Sprachlosigkeit, Scham und erlernter Hilflosigkeit umzugehen. Dabei wird deutlich, wie eine ressourcenorientierte Arbeit nicht nur die psychische Stabilisierung fördert, sondern auch eine aktive gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

 

Daniela Schildt

Als Diplom-Psychologin bin ich seit 2008 im Jugendstrafvollzug tätig und arbeite dort seit vielen Jahren mit jugendlichen Sexualstraftätern. Ich bin ausgebildete Psychodrama-Leiterin und absolviere gegenwärtig eine Weiterbildung in Psychotraumatologie.

Parallel­veranstaltungen

Es werden neben den Workshops verschiedene Parallerveranstaltungen laufen, die Gelegenheit bieten werden, Psychodrama zu erleben, sich auszutauschen und kreativ zu betätigen. Lass dich überraschen!

Anmeldung zur DFP Fachtagung
7./8. November 2025 in Coesfeld

Wir freuen uns auf Eure Anmeldung!
Hier einige wichtige Termin-Hinweise

  • Anmeldeschluss ist der 22.09.2025
  • Bei Anmeldung bis zum 30.06.2025 gibt es einen Frühbucher*innenrabatt (siehe Anmeldeformular)
  • Anspruch auf Rückerstattung der Kosten bei Stornierung der Anmeldung gibt es nur bis 30.09.2025

Frühbuchung bis 30.06.2025

+ Verpflegungspauschale 99,00 €

Anmeldungen ab 01.07.2025

A (DFP-Mitglieder) / 200,00 €
B (DFP-Mitglieder in WB mit entspr. Nachweis) / 110,00 €
C (Nicht-DFP-Mitglieder) / 250,00 €
D (Nicht-DFP-Mitglieder in WB mit entspr. Nachweis) / 150,00 €
+ Verpflegungspauschale 99,00 €

Zahlungs­modalitäten

Bitte überweist bei der Anmeldung die entsprechende Tagungsgebühr (Verwendungszweck: Anmeldung Fachtagung 2025) und die Verpflegungspauschale (Verwendungszweck: Verpflegungspauschale) jeweils separat auf das Konto des DFP e.V.
Die separaten Überweisungen müssen aus steuerrechtlichen Gründen erfolgen.
Vielen Dank für Euer Verständnis.

Deutscher Fachverband für Psychodrama e.V.
Sparkasse Hildesheim
IBAN DE10 2595 0130 0151 0292 20

Übernachtungs­möglichkeit

Übernachtung im Hotel Haselhoff inkl. Frühstück

Hotel Haselhoff
Ritterstraße 1-3
48653 Coesfeld
www.hotel-restaurant-haselhoff.de
Fußweg zum Tagungshaus ca. 15 Minuten.

Die Kosten für die Übernachtung im Hotel Haselhoff müssen vor Ort bei Ankunft bezahlt werden.

Weitere Übernachtungsmöglichkeiten

Empfehlungen des DFP ohne gebuchte Kontingente.
Bitte bucht direkt bei den Hotels!

Stephanus Brauhaus
Overhagenweg 1 – 5
48653 Coesfeld
www.stephanus.eu
Fußweg zum Tagungshaus ca. 30 Minuten.

Hotel Jägerhof
Süringstraße 48
48653 Coesfeld
www.jaegerhof-coesfeld.de
Fußweg zum Tagungshaus ca. 20 Minuten.

Rechtliches



Das Vorbereitungsteam:

Konrad Schnabel (DFP), Sebastian Arnoldi (DFP), Monica Baudracco-Kastner (DFP), Uwe Reineck (Psychodrama Institut Freiburg/Heidelberg), Angela Winderlich (PIfE), Günther Hansen (PIfE), Annette Plobner (PIfE), Gudrun Winderlich (PIfE), Kerstin Scotland (Rheinland Institut), Ulrich Markowiak (Rheinland Institut), Kailash von Unruh (Rheinland Institut)